Freilandüberwinterung der adulten Tiere

Meine adulten Tiere überwintern alle im Freiland. Der Hauptgrund dafür
liegt in erster Linie darin, daß weder ein ausreichend kalter Keller noch ein ausreichend großer Kühlschrank vorhanden sind.
Außerdem sind die Temperaturen draußen am natürlichsten und die Tiere haben die Möglichkeit durch Positionsänderungen die von ihnen bevorzugte Temperaturzone aufzusuchen.
Wichtig dabei sind drei Dinge: Man muß die Tiere vor Frost, Feuchtigkeit und Nagern schützen.
Im Herbst, wenn die Temperaturen sinken, stellen die Tiere meist Anfang Oktober die Nahrungsaufnahme ein. Zwar sind sie dann noch draußen aktiv, offenbar ist es aber zu kalt, um noch Nahrung zu verwerten.
Spätestens jetzt wird das Haus komplett mit trockenem Birken- und Buchenlaub aufgefüllt.
Man muß darauf achten, daß die Tiere abends wirklich alle das Haus aufsuchen, da die Nächte schon empfindlich kühl sind. In der Regel tun sie es aber von allein, selbst die, die im Sommer gerne irgendwo eingegraben schlafen. Ansonsten kann man den Bewegungsraum der Tiere auch auf das Frühbeet beschränken.
Das Baden der Tiere zur Darmentleerung entfällt, da die Tiere aufgrund der sinkenden Temperaturen nicht mehr fressen und den Darm nach und nach selbst entleeren.
Ab Ende Oktober sind in der Regel alle verschwunden. Sie graben sich in der Erde unter dem Haus ein. Das Haus wird nun bis zur Oberkante mit Laub gefüllt, vollständig verschlossen und der Eingang wird mit einem drahtbespannten Rahmen gegen Nager gesichert.
Danach wird rund um das Haus im Abstand von 20-30 cm ein Kaninchendraht oder ähnliches aufgestellt, bewährt haben sich hier auch ausgediente Doppelstegplatten von Frühbeeten, der in etwa die Höhe des Hauses haben sollte. Er muß so befestigt werden, daß er nicht umfällt. Nun wird der Zwischenraum zwischen Haus und Zaun bis oben hin mit Laub aufgefüllt.
Im Herbst und Winter muß man eventuell ab und zu Laub auffüllen, da es insbesondere durch Regen oft zusammensackt.Dagegen hilft, daß Ganze mit einer Folie abzudecken, am besten eine Luftpolsterfolie für Gewächshäuser.
So überdauern die Tiere den Winter bis etwa Mitte März.
Je nach Witterung sollte man den Schutzwall aus Laub entfernen, so locken die ersten warmen Tage dann die Tiere heraus ins Frühbeet.
Sie trinken dann oft nach einigen Tagen selbständig, um den Darm zu reinigen.
Wenige Tage später beginnt meist schon die Suche nach Freßbarem und die Männchen starten erste Paarungsversuche.
Die Gewichtsverluste im Freiland sind minimal. Als Beispiel sei hier ein 1700 Gramm schweres Männchen angeführt, daß in fast 6-monatigem Winterschlaf weniger als 50 Gramm Gewicht verlor.

Überwinterung im Haus

Lesen Sie dazu bitte die Überwinterungstipps für Jungtiere, die so, abgesehen von der Winterschlaflänge auch für erwachsene Tiere gelten:

Überwinterung der Jungtiere